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Abreise von Feistritz. Früh 6 h Eröffnung des neuen Finanzpatentes. Niemand verstand es. Dietrich hält es nicht wirksam genug zu einer Radikalkur. Wir nahmen von allen Abschied, beschenkten Reserl, das Küchenmädchen. Schuller, Kaspar etc. und fuhren unter Flattern unserer Sacktücher vor 8 h von der Veste ab nach Seebenstein. Die Fahnen wehten, aber Hans vom Stein, der Wildensteiner war gestern nach Neustadt gefahren. Dietrich nahm sein blaues Band, Klotz seine Haube vergebens mit. Herz (?) wagte es also, in die Veste zu steigen; er fürchtet den Steiger. Der Wardein zeigte uns die Rüstkammer, das Schlaf-, Wohnzimmer, Gästezimmer, den Speisesaal, Kapelle, Turnierplatz. Den Gerichtssaal, Burgverlies und den Prunksaal konnte er uns leider nicht zeigen. Er ließ die Zugbrücke herab, wir belohnten ihn königlich. Wir gingen durch den Pergenschen Garten und fuhren nach Neustadt zur Krone – Wirt Seisser – speisen. Um 3 h fuhr Dietrich weg, Hansel, Kornhäusel und ich gingen in der Stadt herum, in die Kreuzgasse zum Theater, in die Domkirche. Ich trank im Kaffeehaus in der Wienergasse Kaffee um 18 x. Um 5 h fuhren wir nach Wien. In Traiskirchen eine kleine Pause, wir promenierten auf der Straße und waren sehr kindisch. Um 9 h in Wien, fand eine Menge Geschäfte, großes Waschen.
Band 08 (VIII.), Seite 108r
04.06.1816
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