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Endlich einmal warm, nach Mittag türmten Wolken sich auf. Im Burgtheater „Welcher ist der Bräutigam ?“, im Kärntnertor-Theater „Naphtali“, im Theater an der Wien „Ehestandsszenen“, missfiel. Früh zum Grafen, später auf den Kohlmarkt, fand Hoffmann Joseph mit Julie, Bettl und Schenk. Elsler speiste mit uns, nach Mittag zu Haus, zu Vladár. Da erschien ein Subjekt des Carl Kridl, sagte, seine Vermählung sei zu Maria Treu [?, recte St. Ulrich] um ½ 5 h, das Souper um 7 h, er bäte, dass wir richtig erscheinen. Groß war unser Erstaunen. Richart und ich gingen in die Kapelle des Pfarrhofes. Um 5 h erschien die Gesellschaft: Der Onkel Sobek (?), die Braut Marie, Cousine Nettchen, Spiess (?), Vater und Mutter. Wir hatten unseren Scherz, blieben in Gesellschaft, es wurde gespielt, Pock, der Pfarrer, Onkel Merk (?), auch von Marburg. Um 8 h begann ein überfülltes Souper. Therese übergab ihr die Kaffeetasse mit der Devise „Ehret die Frauen…“ um 24 fl. Wir hatten unseren Scherz mit Carl und der Braut, luden sie Dienstags zum Speisen. Um 12 h endigte sich der Jux und Carl begann sein Riesenwerk. Der Laboratorius Bernhard Hausmann teilte ein ganz gutes Gelegenheitsgedicht aus, welches ich rezitierte.
Band 08 (VIII.), Seite 104v
19.05.1816
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