Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [683]

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1799
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Wind, kalt und Regen. Sehr unruhig schlief ich heute und mit Hitze. Vor 6 h, als ich noch im Bette lag, kam die Sepherl und erzählte mir einen Zug von Dummheit der Mama: Nina schrieb und bat, bis Sonntag in Grinzing bleiben zu dürfen; wie wütend darüber befahl sie Theresen und Sepherl, gleich heute früh die Nina abzuholen. Therese saß im Wagen, Sepherl lief zu mir herauf. Um 6 h stand ich auf, packte meine Koffer. Dann kam Kutschersfeld, wir verabredeten die Reise auf morgen, später Prinster, welcher mir einen Brief von Elsler brachte. Charles kam und schrieb bei mir bis 11 h. Charles und ich gingen zum Lackierer wegen des Grafen Batard; der Batard und Kalesch waren aber schon im Haus. Im Hineingehen musste ich mich stark übergeben. Roesler vollendete Theresens Bild und speiste gleich auch da. Nach Mittag ging ich wegen Bestellung eines goldenen Medaillons, welches der Vetter Augustin verfertigt. Dann zu Pfersmann, um mich von ihm und den übrigen zu beurlauben. Da erfuhr ich die volle Satisfaktion, welche ich wegen der Beleidigungen des Mohr erhielt. Mit Klimbke hatte ich auch Verdruss. Im Hause des Gönners erfuhr ich, dass er krank sei und erst in einigen Tagen komme; dies war mir unangenehm. Abends war ich bei der Mama; die Beurlaubung war kurz. Nach 9 h lag ich schon im Bette; ich hatte starke Alteration.
Band 02 (II.), Seite 28r
20.06.1799
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