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Rauer Wind, gefroren, neuer Winter. Im Burgtheater „Rehbock“, „Mädchenlist“, im Kärntnertor-Theater „Helene“. im Theater an der Wien „Waltron“. Vereinskonzert im großen Redoutensaal; dem Stifft und Werlen gab ich Billetts. Den Vormittag beim Grafen, dann zu Haus. Neefe speiste bei uns, gab ihm und Jungmann Billetts zu Kerner (?) zu den „Vornehmen Wirten“. Nach Mittag spielten Jungmann, Richart und Roller Kegel, letzterem gab ich 6 Ellen Tuch von Peter und Rauchtabak mit nach Haus. Abends half er beim Arrangement zur 14. optischen Vorstellung. Es kamen Reiner von Keglevich, Hönig (?) mit Frau und Freundin, Hitzinger mit Hauptmann Hye, Frau, Tochter, Landrat Winter (?), Gehring mit Frau und Freund, Welker, Michalovics mit Frau, Sturioni, Mühlhofer Reserl und 2 Kleiner (?), Schießl, Nina mit der Geyling, Dermer, Richart. Joseph Hoffmann kam sehr spät, um ½ 6 h, was ich ihn mit Ernst fühlen ließ. Er brachte die Nachricht, dass es seit ¼ 5 h im Kärntnertor-Theater brenne, und seitwärts auf der Seite der Bastei und auch an der Front der Rauch zum Rauchfang und Fenster herausdringe. Jungmann kam um 6 h, sprach mit Ullmann, dass das Feuer glücklich gelöscht sei, dass es in einer Soldaten-Anleg (?) und in einem Wohnzimmer brannte, dass nur durch schnelle Hilfe das Theater gerettet wurde. Alles ist voll Was-ser und heute kann nicht gespielt werden. Tausende umgaben das Theater. Das Unglück eines Brandes wäre nicht zu berechnen gewesen. Dies mag auch dazu beigetragen haben, dass heute die Gesellschaft so klein war. Wir hatten Würsteln und Sterz. Ich konnte kaum aufrecht sitzen, so quälten mich Kopfschmerzen und Schnupfen. Heute abends um 8 h starb der Hofkammer-Vizepräsident Graf Herberstein.
Band 08 (VIII.), Seite 97r
31.03.1816
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