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Schnee, kalt; neuer Winter, es schneit, weht und sehr kalt. Im Burgtheater „Schreibpult“, im Kärntnertor-Theater „Ostade“, „Übelgehütetes Mädchen“, im Theater an der Wien „Johanna von Montfaucon“ mit Schröder. Den Vormittag beim Grafen, mittags speisten Nina, Fuchs, Elsler und Mericzay da. Dem Jahny gab ich á Conto meiner Arbeit 700 fl. und sah das Fertige an. Nach Mittag mit Richart nach St. Ursula zur Predigt des Werner. Er sagte, die Therese sei die Großmeisterin der Liebeskunst; manche liebten (?), aber der Unterschied sei wie der Frühlingsmontag und der heutige; sprach von Agiotieren, Unschuld verführen (?), von der Tonsur, welche das Andenken der Dornenkrone ist; möchte der Priester selbe im Herzen tragen, aber das ist schwer; von den getauften Heiden, von der Delicatesse im Christentum etc. Bei Cappi, dann in Richarts Gesellschaft in die Loge mit Jungmann. Im Nachhause gehen fiel ich auf den Rücken. Die ganze Nacht stürmte es.
Band 08 (VIII.), Seite 97r
29.03.1816
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