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Neblig. Im Theater an der Wien Einnahme der Schröder „Johann Faust“, Trauerspiel in 5 Akten von Klingemann, mit Heuteur, Käthe Schröder, Ferd[inand] ? Küstner, Helene Gottdank etc. Im Burgtheater „Bruderzwist, im Kärntnertor-Theater „Agnes Sorel“. Den Vormittag beim Grafen, Keglevich, Dermer. Mittags im Wilden Mann, im Kaffeehaus bei Schmirer. Nach Mittag zu Hause, die Frau ist bei Mühlhofer. Später zu Schenk; die Toni bessert sich, ist außer Bett. Mit Sturioni ins Theater an der Wien, zum Erdrücken voll. Ich las das Stück und sagte bei Dermer, außer den 3 Haupt- und Staatsaktionen macht es nichts; und so war’s auch. Die Gottdank lag (?) zwar sehr wollüstig, aber sehr indezent in der Laube und gefiel nicht. Schröder und Heurteur wurden vorgerufen; sie dankte in gewählten Ausdrücken, er sprach – da er warten ließ – „Verzeihen Sie mein spätes Erscheinen, von der Hölle ist es weit her“; für einen Tragiker ein läppischer Scherz, der nicht gefiel. Ich plauderte mit Bánffy, Jeanettl, Dermer, dann mit Gewey, Jungmann in die Stadt, mit Dermer zum Tax (?). Um 6 h Begräbnis der Baron[in] Brentano, sie wird nach Leobendorf geführt.
Band 08 (VIII.), Seite 95r
14.03.1816
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