Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [680]

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1799
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Heiter, doch kühl. Um ½ 6 h war ich auf, schrieb an Pointner. Um 6 h fuhr die Stallsuite nach Eisenstadt. Später kam Stessel, dem gab ich eine Menge Sachen mit, auch dem Joseph vom Uhrmacher gab ich die emaillierte und die Stockuhr zur Reparation; beide frühstückten bei mir. Arbeitete bis 12 h, dann ging ich zu Walther, zahlte ihm 28 fl. 30 x für den schwarzen Frack und die seidenen Strümpfe, war mit ihm bei Franz Würth und bestellte 2 silberne Bestecke nach dem letzten englischen Dessin, wovon eines Theresen zum Namenstag, das andere noch unbestimmt ist, wer es erhalte. Dann zur Mama; bei Tische war die Müller, nach Tische kam die Klob. Mir ist schon einige Tage nicht wohl; Alteration, Wind und Mangel an Appetit machen mich elend aussehen. Nach Tisch ging ich gleich zum Hofmeister des Gönners, arbeitete mit ihm in seiner äußerst finsteren, dunstigen Küche (?) einige Stunden an seinen Rechnungen. Dann ging ich zum Fellner, wo ich vom Kutschersfeld den fatalsten Auftrag habe, der sich denken lässt – Geldsachen; ich vollendete ihn so ziemlich. Blieb bis 7 h, unterhielt mich mit der kleinen Elise. Dann ging ich zur Mama, wo ich beide Urbain [fand]. Bis nach 9 h wurde geplaudert, dann empfahl ich mich und ging. Dem Haus, das vom Kohlmarkt auf den Graben sieht, droht sein Einsturz; es hatte eine Menge Bewunderer vor sich und wurde von der Polizei stark bewacht. Der heutige Nachmittag, das ist die zwei verrichteten Geschäfte, waren mir höchst unangenehm. Abends fühlte ich abwechselnd Hitze und Kälte.
Band 02 (II.), Seite 27r
17.06.1799
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