Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [6763]

6763
1816
2
5
Trüb, mittags dichter Nebel. Im Burgtheater „Don Carlos“, Lange als Ferd[inand] (?). Im Kärntnertor-Theater „Ferd[inand] Cortez“, im Theater an der Wien „Süsser Brei“. Den Vormittag beim Grafen. Der Krieghammer schrieben wir die Unglücksgeschichte von Petraschek (?) und Mäuler. Magistratsrat Hollan (?) hat beide, die Gillingstein und den Juden Wolf in Untersuchung. Sie sitzen im Polizeihaus. Man hofft, der Kassenabgang von 150.000 fl. werde ersetzt werden. Mittags allein. Dem Haim gab ich 2 Eintrittskarten; nun fängt die Plage mit den Eintrittskarten schon an. Später zur Adler, Roller, Stifft, Massbruck besuchten uns. Um 4 h war in der Johanneskirche das Begräbnis von Joachim Perinet, der gestern um 10 h an plötzlich eingetretener Herzwassersucht starb, im 49.Jahre. Er starb beinahe am Schreibtisch und ließ bei der Aufführung seinem Hund sagen, dass er ihm nicht auf das Grab … Er ließ noch Müller sagen, dass er ihm sein Requiem statt jenem des Hundes von Aubri machen soll; nie verließ ihn seine Witzader. Vorher zum Grafen, dann ging ich mit Neefe auf das Begräbnis. Bei der Einsegnung an der Kirchentür waren Hensler, Müller, viele von der Leopoldstadt, Mayer, Roller, Stegmayer von der Wien. Er starb ganz verwahrlost, im Elend, seine Existenz war traurig; darum wohl ihm, er ruht. Sie ist mit Jermeloff in Paris. Abends ins Kärntnertor-Theater, auf die Bühne. Nach 7 h starb die Tremel Therese geb. Bondra im 21. Jahr an den Folgen einer Entbindung. Sie verkühlte sich, die Milch stieg ihr in den Kopf. Treitschke sagte mir es, der Nanett wurde es verheimlicht. Wieder eine Lücke in der Oper und ein großes Unglück für den Mann. Sie hinterlässt einen Knaben Johann Friedrich.
Band 08 (VIII.), Seite 90r
05.02.1816
Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b