Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [676]

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Antonsfest. Den Tonerl ließ ich früh auch zum Frühstück laden. Um 5 h war ich schon beim Schreibpult. Dem Stallmeister schrieb ich wegen Kalesch auf Nachmittag. Arbeitete bis 9 h, da meine Schokoladegesellschaft kam; die beiden Baber kamen, auch Charles. Nach dem Frühstück gingen wir in den Schupfen, Reitschule und hatten da unseren Spaß. Nach 10 h gingen wir in die Stadt; ich zum Walther. Von Walther kaufte ich einen schwarzen Frack um 25 fl. und für die Kinder brachte ich Fächer nach Eisenstadt zu bringen. Zum Gönner, welchen ich einen Augenblick sprach; zu Salieri, den ich nicht traf. Von 12 bis 1 h waren Klimbke und ich in der Kanzlei, disputierten Theaterangelegenheiten. Dann ging ich zum Speisen, wo die Willmann mit ihrem Bruder schon war. Bei Tische war die Unterhaltung angenehm. Nach Tische kam Walther, später der Tonerl mit dem Kalesch; dies gab unserer Gesellschaft mehr Munterkeit. Nach 5 h wurde in 2 Wägen nach Hütteldorf gefahren, besuchten den Liechtensteinschen Garten, die Zimmer, jausneten etwas und fuhren nach 8 h zurück. Mit der Willmein unterhielt ich mich recht angenehm; sie ist voll Art; angenehm und ein Weib voll Kopf. Wir begleiteten sie zu ihrem Haus und fuhren dann ins Deutsche Haus. Heute schickte ich meinem Bruder ein Gilet, schrieb ihm und auch meiner Mutter.
Band 02 (II.), Seite 27v
13.06.1799
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