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1816
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Tauwetter. Im Burgtheater „Aussteuer“, im Kärntnertor-Theater „Gefangene“, „Fest bei Kisbér“, Im Theater an der Wien „Hund des Aubri“. Früh zum Grafen, mit Toth beschäftigt. um 11 h sprach ich Peter. Welker, der Maler und Gittig speisten da. Nach Mittag Delib[eration] der Optik, mit ihm und Neefe zum Adler. Um 4 h zum Begräbnis des August Lippert bei den Schotten, die Direktion ließ ihn 2. Klasse begraben. Es fanden sich vom Hoftheater nur wenige, Korn, Schwarz (?), Weidmann, Fux, Küstner, Jean Sart[ory ?], Swoboda, Stephanie, Rainoldi, Giuliani, Doppler, Herzenskron. Sein Freund, der Porzellanhändler Wohlfahrth (?), welcher sehr viel für ihn opferte, führte mich in die Totenkammer. Er lag in einer schwarzen Kutte ganz unkennbar, noch quoll Blut aus Nase und Mund. Ein Fetzen lag über seinem Gesicht, ich nahm selben weg, konnte aber keinen Zug mehr erkennen. Die Leiche besorgte sein Freund und kostete 130 fl.; die Regie gab einen Partezettel, der begann „Plötzlich wurde ein vielversprechendes, aufkeimendes Talent aus unserer Mitte gerissen.“ Ich war sehr betroffen, denn ich kannte ihn von Kindesbeinen. Wegen Gittig ins Kärntnertor-Theater. Wegen Erkältung musste ich in der Nacht heftig husten. Heute Nacht starb Herschel Biedermann.
Band 08 (VIII.), Seite 0v
08.01.1816
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