|
6692
1815
11
26
Heiter, kalt, doch sehr kotig; mittags wurde es trüb uns schneite etwas. Im Burgtheater „Intermezzo“, im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“, Mlle. Stummer als Emmeline; Im Theater an der Wien „Hans in der Heimat“. Den Vormittag beim Grafen, besuchte den kranken Gewey, welcher am Gallenfieber liegt. Wir aßen allein, nichts wurde gesprochen. Mir ist ihr Anblick die wehmütigste Erinnerung ihres Undanks, ihres Misstrauens. Alles hat sie durch mich, alles von mir ! Ihre jetzige Existenz ist mein Werk; wie schändlich ! Nach Tische kamen Richart, Stifft; ersterem gab ich die Loge, damit er den St[ifft ?] einlade. Joseph und Schwester habe ich auch geladen. Ich ging zur Rosen, dann ins Theater. Die Stummer ist nicht mehr in der ersten Jugend, hat eine starke Stimme, scheints aber wenig Gefühl. Sie wurde gerufen: „Ihre Gnade ist so groß als meine Lust.“
Band 08 (VIII.), Seite 82r
26.11.1815
|