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Ein schöner Tag. Morgens um 6 h kam der Hornsteiner Verwalter zu mir, frühstückte da; Brandmayer kam auch dazu. Nch 8 h gingen wir zusammen in die Stadt, zum Fürsten und Gönner; zum Fürsten ging ich abermals vergebens. Um 10 h besuchte ich Roesler aus Dresden, welcher in der Plankengasse No. 1126 im 3. Stock wohnt, und ersuchte, mich malen zu lassen; bis 12 blieb ich. Ging dann zum Theater, wo ich mit Klimbke, Mayer, Pfersmann, Ziegler sprach. Klimbke ging mit mir zum Brandmayer; dann zum Speisen. Um auch heute den Verdruss von vorgestern anzufangen, machte mir Therese Vorwürfe, weil ich mich malen lasse, und begegnete mir sehr beleidigend. Um 3 h ging ich zum Gönner, fragte ihn, was uns geschehen sollte. „Curieuse Sachen“ war seine Antwort. Ich sagte ihm, ich sei ruhig, denn sein Schutz ließ mir nichts Unangenehmes widerfahren. Um 4 h ging ich zu Roesler, saß eine Stunde. Begegnete Joseph Weigl, ging mit ihm ein Weilchen herum, sprachen vom Theater. Später begegnete ich Kutschersfeld, den ich bis zum Wirt begleitete. Dann machte ich mich auf den Weg in den Schwarzenberg-Garten. Mama, Therese, Nina und beide Urbainschen waren da; ich schlenderte mit ihnen herum, setzte mich mit der Mama an einen Tisch und trank von dem vortrefflichen Brunnen mehrere Gläser. Nach 8 h trollten wir uns nach Hause. Ich aß bei der Mama Suppe und war um 10 h schon im Bette.
Band 02 (II.), Seite 24v
29.05.1799
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