Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [658]

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1799
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Sonntag ist wirklich, denn es ist heiter, warm und windstill. Bis 8 h arbeitete ich zu Hause, ging zum Fürsten und Gönner. Der Gönner war sehr gnädig. Ich wollte für Beverely (?) eine Kriegskarte haben, konnte aber keine bekommen. Dann zu Reyher (?), den Umgang ansehen und speisen. Bei Reyher unterhielt ich mich sehr angenehm, denn ich konnte viel mit Therese allein sein. Nach 4 h trieb uns die Laune der Mutter schon in die Stadt. Ich ging ins fürstliche Haus, sprach da mit Kutschersfeld, hatten Zank und gleichten uns am Ende wieder aus. Abends ging ich ins Kärntnertor-Theater, kam da mit Roesler aus Leipzig zusammen und unterhielten uns mit der Oper „Das unterbrochene Opferfest“. Therese sang sehr schön und erhielt großen Beifall. Gleich nach dem Theater ging ich in die Redoute. Es wurde wegen der Kaiserin das Bacchanal-Divertissement um 11 h wiederholt. Ich kam neben den Gönner zu stehen, sprach mit ihm und dies freute mich sehr. Nachher soupierte ich etwas, schlich eine Weile herum; Therese war nicht da und so freute ich mich nicht. Dann nach Hause; um 1 h war ich schon im Bett.
Band 02 (II.), Seite 24r
26.05.1799
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