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Ein schöner, heiterer Morgen. Nach 6 h ritt ich mit Kutschersfeld spazieren in die Brigittenau, nachher arbeitete ich bis 12 h. Ging zu Klimbke wegen Austeilung für den Gönner, welchem ich nach Eisenstadt schrieb. Dann zur Hammlin (?) wegen Kopfputz für Therese, welcher ganz weiß, mit zwei sehr schönen weißen Federn ungemein gut ausfiel und auch allen außerordentlich gefiel; er kostete 24 fl. Von Csekonics bekam ich einen Brief, worin sie mich um eine Figaro-Haube mit weißen Bandeln bittet, welche ich auch bestellte und 2 fl. kostete. Nach Tisch fuhr ich mit Petrowitz, Clair, Lisette und Rosalie nach Oberdöbling, ins Haus des passauischen Rats Wagner; wir spazierten in den Park des Fürsten Colloredo, dann im Dorf herum. Ich fuhr ins Leopoldstädter Theater; Anton Hasenhut gab zu seiner Einnahme „Thadädl (?), der 30-jährige ABC-Schütz“ mit Musik von Müller. Mama mit Therese und Nina waren schon da; ich unterhielt mich mit Therese. Das Stück war eine gewöhnliche Farce. Nach dem Theater fuhr ich mit ihnen nach Hause und tat ein Gleiches.
Band 02 (II.), Seite 23v
22.05.1799
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