Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [6539]

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1815
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Trüb, kalt, gegen Mittag heftiger Regen. Im Burgtheater „Strohmann“, „Medea“, im Kärntnertor-Theater „Graf von Burgund“, im Theater an der Wien „Aschenbrödel“, Caché Sohn als Dandini. Ausweissung der Küche und unseres Esszimmers. Früh schon erschien ein Extrablatt von Wellingtons und Blüchers Sieg am 18. bei St. Jean vorwärts Waterloo, bei Wavres, machten Adler, 3000 Gefangene und schlugen ihn nach Maubeuge (?) zurück. In der Affäre bei Sombreffe zog Wellington die Truppen des Herzogs von Braunschweig zu sich, der Herzog führte sie selbst an und wurde durch eine Kugel getötet. Um 9 h ging ich zu Reimann, brachte ihm eine Loge für das Burgtheater zu „Medea“, dann zum Hummel und saß eine Stunde zum Malen; mir folgte die Gatterburg. Mittags bei Richart. Heute geht wieder nichts vom Flecke. Nach Tische nach Haus, fand Briefe vom Grafen, dass er in Magendorf im Fieber liege und schrieb ihm. Abends zu Aquila, ins Burgtheater, machte den Reimannischen einen Besuch; dann ins Parterre. Fand Ullmann, mit ihm zur Weintraube. Heute ist der Kurs von 465 fl. auf 420 fl. herabgefallen.
Band 08 (VIII.), Seite 65r
26.06.1815
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