Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [6538]

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1815
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Heiter, dann alle Stunden Regen. „Gastrecht“ im Burgtheater, im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“, die Krosek; im Theater an der Wien „Käthchen von Heilbronn“. Früh arbeitete ich zu Haus, um ½ 10 h zu Reimann und mit ihm in die Karlskirche, um den Kommandeur predigen zu hören. Er predigte von den 5 Broten und den 4000 Mann. Dann begleiteten sie mich bis zum Theatersteg, ich ging zu Rillos, dann in die Stadt. Kam mit Gewey zusammen, welcher unsinnig den glücklichsten Ausgang verspricht. Mittags speiste Richart da, nach Mittag kam Stifft mit der Unglücksnachricht, dass Napoleon mit 120.000 Mann Blücher mit 60.000 Mann bei Charleroi bis Waterloo bei Brüssel zurückgeschlagen und 20.000 Mann verloren habe; die Affäre war am 15. Um 4 h fuhren wir nach Weidlingau mit Richart; Regen und Wind begleiteten uns. Wir sahen Liechtensteins Garten, welcher eben verschönert wird, gingen im Dörfel herum, im Wirtshausgarten, über den hinaus und durch den Wald, die Wiese auf die Straße herab. Die Rückfahrt war sehr angenehm, der Wind ließ nach und die Sonne schien. Ich passierte den Abend bei Aquila, kam in Compagnie. Bei Therese war Agnes. Zu Hause hörte ich vom Siege Wellingtons und Blüchers bei Monbijou (?) vom Verlust von 300 Kanonen, der Bagage Napoleons etc.
Band 08 (VIII.), Seite 65r
25.06.1815
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