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Trüb, kalt, alle Stunden Regen. Im Burgtheater „Witwer“, „Medea“ mit Mad. Schröder; im Kärntnertor-Theater „Joseph und seine Brüder“, Schröder als Simeon, im Theater an der Wien „Frau aus Krems“. Früh kamen Jahny und Widmann, nahmen die Masse zur Verkleidung des Gangs, welcher heute ganz verschlagen wird. Ich schrieb dem Jean, später zu Aquila, beim Bäcker Rillos. Kornhäusel zeichnete ein Stiegenfenster und Laterne, nach welchem Jahny den Stock abändern muss. Diner im Prater beim Wilden Mann mit den Reimannischen, dem Kommandeur Natter, seinen Geistlichen, Blumenfeld, Augenarzt Schupka (?) und Pfarrer vom Haus. Um 6 h kam ich nach Haus, endete meinen Brief an den Grafen und ging dann ins Burgtheater, Orchester, Therese blieb zu Hause. Ich fand es leer, traf im 2. Parterre Compagnie, blieb aber im 1. Parterre, plauderte mit Frigo, Cappi, sah Ohms, Schmidt. Die Schröder gefiel sehr, wurde vorgerufen und sprach „Der Dankbarkeit sei mein ganzes Leben gewidmet.“ Es war 9 h geendet, also sah ich noch den ganzen 3. Akt vom „Joseph“. Schröder, ihr Gemahl, gefiel nicht. Therese hatte Besuch von Dräxler, Werlen und ging mit ihnen spazieren. Kurs 457 fl., der Dukaten 20 fl. 57 x.
Band 08 (VIII.), Seite 65r
24.06.1815
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