Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [6531]

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1815
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In der Nacht Regen, am Tage trüb, stürmisch; der Nachmittag und Abend waren sehr schön. Im Burgtheater „Bestürmung von Smolensk“, im Kärntnertor-Theater „Agnes Sorel“, im Theater an der Wien „Er hält wahrhaftig Wort“. Stuwer ist mit seinem Feuerwerk sehr unglücklich, so oft er es austrommeln lässt, kommt ein Gewitter. Den Vormittag arbeitete ich zu Haus, in No. 373, suchte Gesellschaft, war auf dem Kohlmarkt, fand Jean Hoffmann, Kárner, Stifft. Mittags speiste der rekonvaleszente Neefe da. Nach Mittag schrieb ich an den Grafen, ging zu Motesiczky ins Arbeitshaus, zu Rillos (?). Therese fuhr mit Richart und ihr nach Hietzing und Weidlingau; in Hietzing gesellte sich die Assen und Jungmann dazu. Richart ging in den Schönbrunner Garten. Als sie in Weidling waren, fiel der Assen ein, dass sie keine Kirschen (?) heraus ließ, und sie kehrten um, ohne das Dorf gesehen zu haben. In Hietzing tranken sie Kaffee, nahmen Obst, und waren um 9 h zu Haus. Ich fand Gesellschaft, aß kalte Zun[ge ?], auf der Bastei, im Burgtheater, dann ins Bett. Mondenschein. Die französischen Streitkräfte sollen ungeheuer und der Operationsplan schon 2 Mal abgeändert worden sein.
Band 08 (VIII.), Seite 64r
18.06.1815
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