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Kalt und Regen. Ich arbeitete bis 8 h, beurlaubte mich beim Gönner. Brachte Theresen Siegelwachs, Nina Federn, ging dann in die Probe im Redoutensaal. In der Probe erhielt ich mehrere Bücheln von der Cantate, von welchen ich 2 der Gräfin und 1 dem Gönner nach Eisenstadt zu schicken bestimmte. Therese sang ganz artig. Ich unterhielt mit der Müller, mit Mayer, Pfersmann und mehreren anderen. Die Kantate unterhielt mich, besonders die Deklamation des Lang. Nach der Probe gingen Agnes und ich auf die Bastei, ich zur Mama; Agnes speiste auch da. Nach Tische ging ich gleich zum Gönner und blieb da, bis er mit Siess nach Eisenstadt fuhr. Abends gab es Spektakel: im Burgtheater sollte die „Kluge Frau“ sein, die Leifer (?) bekam eine Blutung; dann sollte es „Edle Rache“, „Dorfbarbier“, „Bettelstudent“, auch „Hausmutter“ sein, letztere wurde doch endlich. Therese mit Anhang war durch 2 Akte, Agnes blieb. Nach dem Theater soupierten wir im Matschakerhof und so kam ich erst nach 11 h nach Hause.
Band 02 (II.), Seite 23v
21.05.1799
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