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1815
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Ein heiterer, schöner Tag, nach Mittag sehr schwül. Beim Erwachen gab mir Therese ein Uhrband von weißen Perlen, mit Stahl gestickt oder gefasst, welches mich sehr freute. Heute sind es 15 Jahre, dass wir zusammen sind, angenehme Erinnerung !. Im Burgtheater „Wald bei Hermannstadt“, im Kärntnertor-Theater „Augenarzt“, im Theater an der Wien „Aschenbrödel“. Therese hat Nina und Richart zum Speisen geladen. Mit ihr große Debatte wegen dem Aufsatz, worin sie mich zum Erben erklärt, und äußerte – trotzdem sie mich kennt – Misstrauen, welches mir sehr schmerzlich fiel. Ich gab ihr 25 fl. und 6 fl. auf Bäckerei. Später zur Illésházy, in Gesellschaft, Kohlmarkt, fand Stifft, Jean Hoffmann und Hofstätter; letzteren nahm ich zum Speisen. Nach Mittag schrieb ich dem Grafen, dann fuhren wir Brandmayers Dreschmaschine zu sehen nach Weidling am Bach. Die zwei Dräxler und Joseph Hoffmann kamen. Ich nahm einen Fiaker und wir fuhren zusammen. Am Eingang ins Tal stiegen wir ab, nur Therese und Richart fuhren, wir machten eine kleine halbe Stunde durch die Wiesen den schönen Weg zum niedlichen Gebäude des Brandmayer, welches von außen mit einem eisernen Gitter – gegossen – umgeben ist. Oben das Salettl gewährt eine angenehme Übersicht des Tals. Wir sahen alles an, ich ließ die Maschine in Gang gehen, welche noch manches zu verbessern wünschen lässt. Die Bohrmaschine für Büchsen ist noch nicht im Gange. Sahen die 96 Klafter lange Wasserleitung, Brunnstube, hat 27 Schuh Fall. Wir nahmen Erfrischungen; gingen durchs Dorf. Bei Jäger war große Gesellschaft, sie war bei uns, er bei der Gesellschaft. Um 8 h gingen wir bis zur Prälatenallee und um 9 h waren wir zu Haus. Es war ein angenehmer Tag, nur kostete er etwas viel: der Fiaker verlangte 16 fl..
Band 08 (VIII.), Seite 63r
11.06.1815
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