Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [652]

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Schön und heiter. Schon um 6 h saß ich an meinem Schreibpult. Arbeitete bis 12 h, ging dann in die Stadt zum Gönner und Klimbke. Mit ersterem sprach ich zweimal und war bis ½ 3 h bei ihm; er war sehr gnädig. In der Kanzlei war Leseprobe und so sprach ich Klimbke nicht. Bei Tische war meine Therese schon auf, welches mich ungemein freute. Nach Tisch kam Salieri und gab mir zur morgigen Generalprobe im Redoutensaal ein Billett, welches ich abends in der Loge dem Gönner antrug. Er dankte mir, weil er den ganzen Vormittag zu tun hat und nach Mittag mit Siess nach Eisenstadt reist. Nach 5 h ging ich zu Petrowitz, fand aber außer Heinrich niemand. Später zum Portier, nahm den Buben mit ins Burgtheater, wo die „Jagd“ zum zweiten Mal gegeben wurde. Im Theater sprach ich mit Weidmann. Ein Weilchen war ich auf dem Theater, dann ging ich mit Mayer auf das Parterre, wo ich bis zum Ende des Stücks blieb. Nachher soupierten wir im neuen Extrazimmer vom Lothringer und eilte dann gleich nach Hause.
Band 02 (II.), Seite 23v
20.05.1799
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