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Te Deum laudamus wegen Segen für unsere Waffen. Der Hof fuhr in Gala nach St. Stephan, die Ungarische und Deutsche Garde paradierten zu Pferde, auf dem Stephansplatz feuerte ein Bataillon von Splenyi und auf den Wällen wurden die Kanonen gelöst. Um 10 h ging ich zum Gönner, wo ich ihm meinen jährlichen Ausweis gab, der 9716 fl. 31 x ausmachte; mit welchem er zufrieden war. Dann schlich ich auf dem Kohlmarkt, Graben herum, sprach Pfersmann; ging dann zum Speisen, und fand meine Therese im Bette, welches mich sehr umstimmte. Ich beschloss, den Nachmittag und Abend bei ihr zu bleiben, aber die Mama litt nicht einmal, dass ich zu ihr ans Bett setzte. Diese Albernheit verdross mich so sehr, dass ich ins Kärntnertor-Theater in den „Stummen Ritter“ ging. Vorher soupierte ich etwas im Pfauen. Es wurde voll; die Mama und Nina kamen auch ins Theater. Ich war teils im Parterre, teils auf dem Theater und so verstrich die Zeit. Nach dem Theater begleitete ich sie nach Hause. Es war abgekürzt, ich kam aber doch erst ¾ auf 11 h nach Hause.
Band 02 (II.), Seite 23r
19.05.1799
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