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Trüb, kühl; Fahrt nach Baden mit Therese und Richart, früh um 7 h, waren um 9 h da. Wir logierten beim Grundgeyer ein. Ich suchte Wohnung für den Grafen. Bei Grundgeyer, Ehz. Carl, Dr. Buglioni; da fand ich die Baronin Gillingstein, ehemals Schöne des Mäuler und Dermers Schwester, die Platzhauptmann Münzel; der Hebenstreit – Hl. Dreifaltigkeit –; die drei verlangen für hinlängliche Wohnung – 12 bis 14 Zimmer samt Stallung – täglich 30 fl. Bei Grundgeyer sind ganz schlechte Möbel und viel Wanzen, bei anderen besser. Nach der Konferenz mit Fräulein Therese sah ich unser ehemaliges Haus; Perger selbst führte mich herum; dann durch die Lang’sche Anlage, welche keine Fortschritte macht. Nach 12 h in die Fuchsische Weinhandlung, zum Speisen. Nachher sahen wir den Plan des neuen Rathauses. Der junge Hantl ist Polier, sie sind erst 3 Schuh hoch von der Erde heraus. Später – es regnete meistens – sah ich die eiserne Luisen-Brücke, erbaut vom Egger, welcher die Vollendung nicht erlebte; fanden Trombetta und Christ, welche die Aufsicht führen. Tranken bei Scheiner Kaffee, sahen noch Wohnungen, besuchten Zinnicq, der mir einen Sitz zahlen ließ, tranken bei der Liesel guten Kaffee. Nachher ins Theater, leer. Fand Tuczek von Pest, ging zu Gillingstein (?) und Münzel (?) in die Loge, war auf der Bühne, plauderte mit der Huber, Schmidt, Nach dem Theater entstand Feuerlärm. Es wurde am Pfarrturm die Laterne ausgehangen, geblasen, getrommelt. Beim Fleischselcher in der Wienergasse brannte es, wurde aber bald gelöscht. Kurs 398 fl..
Band 08 (VIII.), Seite 60v
23.05.1815
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