Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [6504]

6504
1815
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Anhaltender Regen, nach Mittag regnete es nicht. Im Burgtheater „Minna von Bernhelm“, im Kärntnertor-Theater „Fehlgeschossen“, „Bajaderen“, im Theater an der Wien „Zauberflöte“. Der Regen bestimmte mich, die Badener Reise auf morgen zu verschieben. Früh schloss ich mit Kibrik Rechnung, zahlte ihm noch über die 3000 fl. 1072 fl. Er brachte noch 6 Rebhühner; 2 behielt ich, 2 gab ich Jungmann, 2 Richart; dann noch Eier und 4 Hähnel. Ich arbeitete, machte Geschäftsgänge. Heute ist wieder Tagsatzung wegen Erlag der 36.000 fl.; ich gab Richart 36.360 fl. als den Kaufschilling, um selbe den Doktoren Wagner und Handschky (?) auszuhändigen, und engagierte ihn, morgen nach Baden mitzufahren. Mittags war Jahny da und ich ließ ihn den Gang abzeichnen. Kárner kam während dem Speisen, als eben Klasarek wieder sein Weib mörderisch prügelte. Dann kam er mit seinem Rechtsfreund, ich mit Richart, und erklärte, dass ich ihm 50 fl. gebe, wenn er ruhig arbeiten lässt, und 150 fl., wenn er bis Samstag abzieht, welches sie annehmbar fanden. Nach Mittag schrieb ich an den Grafen, erwartete Kornhäusel, um mir die Gangfassade zu zeichnen, wie ich sie im Kopf habe. Er kam um 4 h, später auch Jahny und Behsel, die Sache wurde ganz nach Wunsch gemacht. Nach 6 h zum Aquila, aß Salami. Bei Therese waren Dermer und Dräxler. Heute abend wurde in Baden die Hafner Rottensteiner begraben; sie starb an Blutsturz.
Band 08 (VIII.), Seite 60r
22.05.1815
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