Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [6503]

6503
1815
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Heiter. Im Burgtheater „Hamlet“, Mad. Schröder als Ophelia; im Kärntnertor-Theater „Augenarzt“, im Theater an der Wien „Niclas am Scheidewege“. Früh arbeitete ich zu Haus, da kam Rathmayer und klagte sehr über den Motesiczky. Ich beschloss, vor Mittag hinauszugehen, da kam Kibrik aber mit 230O Fasan- und 1250 Rebhuhneiern, welche sie am Spitz nicht passieren lassen. Ich fuhr gleich hinaus, ließ den Husaren nachfahren, musste aber Mericzays Kutscher prügeln, weil der Lump um 9 h noch im Hemd stand. So schlug ich meinen Bambus ab. Um 12 h war ich in der Stadt, Graben, Kohlmarkt, plauderte mit Kárner herum. Vor Tisch hatte ich eine geheime Konferenz mit Therese und sagte ihr bestimmt, ich dulde keine Grobheiten der Magd. Elsler und Joseph Hoffmann speisten da. Nach Mittag schrieb ich an den Grafen, später fuhr ich mit Therese in das Arbeitshaus, hörte von mehreren Exzessen und drohte dem Buben, ihn hauen und hungern zu lassen. Er ist ein heilloser Bube. Dann mit Therese in den Prater; sehr voll, doch auch sehr feucht. Ein Gewitter trieb uns nach 7 h zurück, welches um 8 h fürchterlich ausbrach. Ich war beim Aquila und zeitlich im Bett.
Band 08 (VIII.), Seite 60r
21.05.1815
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