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Pfingstdienstag. Trüb, mittags wurde es schwül, nach Mittag heiter, sehr warm; der Abend schön. Im Burgtheater „Vaterhaus“, im Kärntnertor-Theater „Rätsel“, zum 2.Mal „Bajaderen“, wollten nicht gefallen; im Theater an der Wien „Palmyra“. Früh wollte der Lump Klasarek nicht arbeiten lassen. Mit Ernst musste ich daran gehen und so musste ich seine Küchenwand wegbrechen und jene vom Boden. Schrieb an ihn und trug ihm 100 fl. an, wenn er auszieht. Mit Breyer machte ich einen Akkord und setzte seinen herab. War bei Rumpelmayer, Sieber, ließ den Teppich aufreissen und des Grafen Kabinett arrangieren. Mittags allein. Nach Tisch kamen Jahny, Behsel, Widmann, ich ließ ihnen den Brief an Klasarek lesen, welchen Widmann mit ihm hinauf nahm, und worüber er sich wie ein Unsinniger äußerte und schrie, dass er morgen nicht mehr arbeiten lasse. Ich sprach mit Ullmann und beschloss, ihn morgen rufen zu lassen. Nach Mittag fuhr ich mit Therese zum Norbert nach Grinzing, fanden ihn nicht, sahen seinen Garten und Kirchhof. Dann nach Heiligenstadt, durchstreiften den Garten, ruhten und fuhren über Döbling zurück und waren um 6 h zu Haus. Ich schrieb an den Grafen. Um 7 h ins Kärntnertor-Theater, ins Orchester, plauderte mit Elsler, Krünes (?), Kinsky (?), Der Ballett hat hübsche Sachen, ist lang und hat nichts ausgezeichnet Schönes im Tanz; die Schals spielen eine Hauptrolle.
Band 08 (VIII.), Seite 59v
16.05.1815
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