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Warm, heiter. Im Burgtheater „Falsche Vertraulichkeiten“, im Kärntnertor-Theater „Fidelio“, im Theater an der Wien „Niclas am Scheidewege“. Im Leopoldstädter Theater Einnahme der Gottlieb „Marie Stuttgartin“, Parodie in 1 Akt von Bäuerle, Musik von Müller, dann Ballett „Der Schiffbruch“ von Hampel, Dekor von Neefe. Den Vormittag beim Grafen, sehr beschäftigt mit Mericzay, ins Oberst-Kämmereramt, gab Mayerhofer und Klemp für Graf Carls Kämmererschlüssel 40 fl. und erfuhr, dass Therese und Nina jede eine Monatsgage als Zuschuss erhalten. Therese räumte den Sekretär und Wäschekasten aus und schickte unseren der Nina, fuhr nach Mittag zu Reimann, kaufte Schinken und Zwieback und sah die zwei neuen Wäschekästen an, welche gestern meinem Tyrannen so wohl gefielen. Ich kaufte Therese 2 Ellen grauen Atlas für 14 fl. Bei uns speiste Elsler, Diner beim Grafen, Rumpelmayer, Seitz, Kárner, General Ulm, Mericzay und ich. Therese hat großes Arrangement, ordnete den neuen Kasten und schickte auch die spanische Wand zur Nina. Abends ins Leopoldstädter Theater, die „Stuttgarterin“ langweilte mich sehr; das Ballett aber unterhielt mich.
Band 08 (VIII.), Seite 58v
12.05.1815
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