Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [6486]

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1815
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Christi Himmelfahrt. Trüb, mittags heiter, aber windig. Im Kärntnertor-Theater „Rehbock“, im Theater an der Wien „Dorfbarbier“, „Zephyr und Flora“. Im Theater an der Wien „Des Hasses und der Liebe Rache“. Bei Kerner (?) „Porträt“ vom Waldon und „Abgebranntes Haus“, Castelli Schuster, die kleine Fröhlich sein Weib. Früh vor 7 h zur Marxer Linie wegen Abmautung der Weinwägen von Ács. Zum Grafen, dort beschäftigt bis gegen 2 h. Linder (?) sandte des Grafen kleines Porträt, welches ich nicht gut fand; für beides gab ich 135 fl. 20 x. Josephine und Tony waren bei Therese, ich fand es unverschämt, und haben sie auf morgen nach Mittag eingeladen, weil die Koberwein, Wild und Schröder zum Kaffee kommen. Therese war sehr artig, vom Quartier war keine Rede. Wir speisten allein, nach Mittag zu Haus, Richart und ich arbeiteten an der Optik, dann spazieren. In den Prater mit Richart und Joseph Hoffmann, dort aerostatische Versuche von Krakowitz[er] und Männer, langweilig und unbedeutend. Ich plauderte mit Stuwer, Kárner, Ech, mit ihnen nachher zum Paperl, jausneten Bruckfleisch, tranken gutes Bier und kamen um 7 h zu Kerner (?). Fanden Compagnie, Assen ist krank. Im „Porträt“ spielte eine Salierische (?), nun an den Mediziner Obersteiner verheiratet, recht brav. Werlen spielte gewaltig gravitätisch. Die Hitze verbittert alles. Heute reiste Radossevich ab.
Band 08 (VIII.), Seite 57v
04.05.1815
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