Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [648]

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1799
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Freies Theater, wegen Vorgang der Kaiserin. Früh arbeitete ich fleißig. Um 12 h ging ich in die Stadt zu Klimbke; wir blieben bis 1 h, dann ging ich zum Speisen. Bei Tische ging es froh zu. Mittags ging ich zum Gönner, war lange bei ihm, er war sehr gnädig. Schenkte durch mich dem Pfersmann einen ganzen Anteil Tokajer Wermut, welches ich aber so zu lenken wusste, dass ich ihm sagte, der Kanzlei wird es geschenkt. Groß war die Freude aller, als sie diese Nachricht erhielten. Abends war ich in beiden Theatern; es war in keinem voll, vermutlich weil es regnete. Ich blieb im Burgtheater, im „Dorfbarbier“, im Orchester. Der Hof erschien auch, und ein gewaltiges Lärmen entstand. Weinmüller, Baumann, Lippert, alle arteten in höchstem Grade aus; ich musste aber so sehr lachen, dass es mir Tränen auspresste. Therese war in der Loge vom Theater. Nach der Oper fand ich den Gönner, begleitete ihn nach Hause und blieb beim Ballett „Maskerade“ auf dem Theater. Mit dem Papa Hilger ging ich nach Hause.
Band 02 (II.), Seite 22v
16.05.1799
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