Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [6472]

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1815
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Ein kalter, rauer Tag; Obst und Wein haben schon sehr gelitten. Im Burgtheater „Braut von Messina“, Mad. Schröder als Donna Isabella; im Kärntnertor-Theater „Folgen einer Lüge“, Oper in 4 Akten von Spiess, im Theater an der Wien „Palmyra“. Früh zum Grafen; dieser entdeckte mir die Schurkereien des Mericzay, seinem Betrug und Wucher mit Carl; ließ mich seine Briefe lesen, welche ganz der Widerspruch von dem sind, welche er an Carl schrieb; seine Verleumdung gegen mich, dass er und Csiba es waren, die dem Grafen nach dem Brand des Badener Hauses sagten, ich hätte damit 10.000 fl. gewonnen, dass sie es auch der Gräfin und Familie sagten. Wie schändlich ! Ich sagte dem Grafen, dass ich nun die größte Rechtfertigung hätte, dass er es aber auch der Gräfin vertrauen möchte. Zu Liebmann, der Kurs ist auf 365 fl.: quo usque tandem ? Zu Seitz wegen Schuster Joseph Pipal (?). In die Reitschule, großes Konzert „Messias“ von Händel, vom Musikverein für die Landwehrfamilien, Galerie 6 fl., Parterre 4 fl.; leer, die Musik gefiel nicht. Mittags allein, nach Mittag zu Haus, mit Richart zu Reimann und zum Graveur Scheberl wegen Schneiden eines Karneols. Zu Arenberg, Dermer, ins Kärntnertor-Theater, leer, schlechte Vorstellung. Zum Schlusse kam ich ins Burgtheater; die Schröder gefiel nicht sehr, wurde aber dennoch vorgerufen. „Ihr Beifall ist mir umso schmeichelhafter, als Sie so große Talente zu sehen gewohnt sind“. Von Preßburg schickte die Zimmermann einen Verschlag mit 12 Schinken und 3 Stück Speck, wofür ich 15 fl. 30 x zahlen musste. Kurs 400 fl..
Band 08 (VIII.), Seite 55v
20.04.1815
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