Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [647]

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Trübe. Nach 9 h ging ich in die Stadt, zahlte beim Einhorn die 11 fl. für Zucker an Brunano. Begegnete Nina und Therese, begleitete sie nach Hause, ging zu Klimbke um die Austeilung und mit selber zum Gönner, welcher eben nach Schönbrunn. Von Joseph kaufte ich Tokajer, brachte ihn der Mama, ging dann mit Klimbke in die Probe zur „Klugen Frau“, welche äußerst elend ging. Mittags war noch große Tafel, dann nach Tisch zog die Tante aus. Nach Mittag gab’s wieder gewaltig mit der Mama Verdruss; sie forderte uns auf, sie aus dem Haus zu jagen. Wir warteten alles ab und unterhielten uns damit bis 5 h. Ich ging zu Klimbke, Mayer und Pfersmann, lasen das 2. Heft vom Theaterjournal und unterhielten uns damit recht gut. Später saßen wir beim Theater auf dem Bankl und blieben bis zum Ende der Oper, denn Nina spielte in „Pescatrice“; dann schlenderten wir – Mama, Nina und Therese – zur Tante (?), welche aber nicht zu Hause war, dann auf den Burgplatz, wo wir Gefrorenes aßen. Ich begleitete sie nach Hause, soupierte etwas beim Steindl und trollte mich dann nach Hause.
Band 02 (II.), Seite 22v
15.05.1799
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