Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [6453]

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1815
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Im Burgtheater „Emilia Galotti“, Lange als Odoardo, die Löwe Orsina. Im Kärntnertor-Theater zum 1. Male „Joconde“, Oper in 3 Akten von Isouard, mit Wild. Im Theater an der Wien seit langer Zeit wieder „Der seltene Prozess“ von Gewey. Beim Erwachen gab ich Therese nebst einem herzlichen Glückwunsch 15 ½ Ellen Levantin á 3 fl., 12 Ellen grau gestreiften Marcellin á 5 fl. 50 x, dann in Geld 50 fl. und 2 Paar französische Handschuhe, zusammen 192 fl. Alles schien der neuen Haufrau Freude zu machen. Agnes und Nina frühstückten da. Ich musste wegen der Geschwulst zu Hause und im Bett bleiben, nahm Umschläge. Therese ließ heimlich Kölbinger rufen, mir gar nicht recht, der schrieb mir statt Honigteig Basilikumsalbe auf. Mittags allein. Josephine brachte Therese eine elegante Haube; ich sprach mit ihr von Zinsen, dass ich 6% verlange, getreue Rechnung legen und sie gerne im Hause behalten würde. Neefe brachte einen Rosenstock, Richart eine Faumtorte. Nach Tische kamen Ullmann, Jungmann, Stifft, Jean, Joseph Hoffmann, später Radl. Ich saß, las, arbeitete. Die Wunde schmerzt, ist etwas offen. Therese machte eine Promenade, dann zu Hause und legte mir Umschläge auf. Abends kam Nina; Richart, sie und ich spielten Préférence, Jungmann kam auch. Therese servierte mit Kalbsschlögel und Schinken. Kurs 401 fl., der Dukaten 18 fl. 53 x.
Band 08 (VIII.), Seite 53v
01.04.1815
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