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Ostersonntag. Ein trüber Tag, mittags regnete es und es wurde kalt. Im Kärntnertor-Theater Akademie für die Wohltätigkeit. Früh zum Grafen. Therese muss weiter teils im Bette, teils auf dem Sopha liegen, Kölbinger verordnete Umschläge. Mittags speisten Richart und sie mit Neefe bei uns, arrangierten schon manches und halfen Therese aus. Nach Mittag zu Haus und in voller Arbeit für die 10. optische Vorstellung, weil Therese nichts tun kann und auf dem Sopha bleiben muss. Es kamen Gabrieli, Blumenfeld, Neveu, 3 Kinder, die Kleinschmidt mit Orns (?), Tochter, Winterhalt[er ?] und jung Poller (?), Guilmar (?) mit Meissner, Lang Graveur, Familie Ullmann, Knoff (?), mit Agnes, Nina mit Hunglinger (?) und Tochter, Mäuler (?), mit Petraschek Tochter, Marie Dufraine, Krieghammer, Kathi, Moreau mit Frau, Hassaureck, Götz, Gimnich, Kronenfels, Hohenadel, Jean und Joseph Hoffmann, Richart, Neefe, Dräxler (?) und die übrigen Adjutanten; erst spät um ½ 8 h kamen die Reimannischen – der Vater wurde krank, Kolik – und Hofrat Fuljod. Es begann gleich. Der Gang mit dem Rad machte uns Fatalitäten, Therese musste während der Optik die Schnüre nähen. Beim Sonnenaufgang probierte Richart das rote Glas nicht, es war zu klein, hielt nicht, sprang, dann wurde die Lampe ausgegossen, lauter Fatalia. Wir suchten die Fehler so viel möglich zu decken und es war dennoch eine brillante Vorstellung. Nina machte die Frau vom Haus, Therese schonte sich. Mit Knall-Kugeln gab es einen kleinen Jux. Wir hatten Würsteln, Kalbsschlögel, Salat, Gugelhupf. Um 11 h geschah der Aufbruch, alles war froh.
Band 08 (VIII.), Seite 52v
26.03.1815
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