Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [6446]

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1815
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Karsamstag. In der Nacht starker Regen. Meine linke Wange ist geschwollen, meine Augen sind entzündet. Früh zum Grafen, welcher sehr traurig. Bald kam Cavriani mit einem neuen Brief von Ottinger aus Gonobitz, dass Carl am 22. früh um 6 h starb, dass er sehr litt, gegurtet werden musste, dass 3 Ärzte um ihn waren, dass Ottinger ihn einbalsamieren und in der Kirche beisetzen ließ. Ich expedierte den Kutscher Seppel nach Ödenburg, um den Grafen Vinzenz zu erwarten, welcher retour, Lebel aber allein nach Gonobitz geht, um den Leichnam zu übernehmen und zu den Franziskanern nach Frauenkirchen zu begleiten. Pferde und Equipage, von Ottinger spezifiziert, kommen zurück. Ich fuhr zu Szécheny, Casimir, Mukerl, Illésházy, verfasste einen Partezettel, teilte selben der Familie zur Kritik mit. Therese suchte ich bei Richart. Sie prellte sich den rechten Fuß, ich begleitete sie, sie kann schwer auftreten. Hensler schickte mir die „Generalprobe“ von Liverati, Buch von Meisl, welche ich dem Hassaureck zur Aufführung sandte. Mittags beim Grafen mit Seitz, Radossevich, Rumpelmayer, Kárner, Ulm, Baptist. Nach Mittag in die Burg, das Grab in der Kapelle auf der Bellaria zu sehen. Ging herum, Richart kaufte Schinken, das Pfund 1 fl.; sehr teuer. Mit Jungmann zu St. Anna, da holten sie die Reliquien des Castrums für Ludwig XVI. von St. Stephan, in die Burg, suchte dann Compagnie, spielten, nach 9 h zu Haus. Richart war da und arrangierte manches zur Optik. Therese lag, Kölbinger verordnete ihr Umschläge, der Fuß schmerzt sie. Kurs 230 ½ fl., Dukaten 15 fl. 28 x.
Band 08 (VIII.), Seite 52r
25.03.1815
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