Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [6437]

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1815
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Rauer Wind. Schon am Mittag fing es zu schneien, dann zu regnen an und goss den ganzen Tag. Im Burgtheater „Strelitzen“, im Kärntnertor-Theater zum 2. [Mal] „Semiramis“, im Theater an der Wien „Niclas am Scheideweg“, Lustspiel mit Gesang in 3 Akten, von Dr. Wirth (?), Benefiz für Ant[on] Hasenhut. Früh kam Neefe, besserte manches an der Optik aus. Ich schrieb ein Billett an Trümmel und empfahl ihn als Zeichenmeister für Motesiczky. Nach Mittag zu Haus, schrieb in Institutsgeschäften. Um 5 h führte ich Neefe beim Verwalter Spindler auf. Bei Motesiczky hatte ich viel Verdruss; er stellte sich bei dem heutigen Schnee und Regen mit dem Körper zum offenen Fenster, zerriss seine Hosen und machte Strickel daraus. Dann ins Theater an der Wien, langweilte mich sehr. Die Gottdank und Krautauer waren in meiner Nähe. Nur Hasenhuts Abdankung rettete das elende Machwerk vor gänzlichem Zischen.
Band 08 (VIII.), Seite 51r
16.03.1815
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