Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [643]

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1799
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Windig, doch heiter. Früh um 5 h kam schon der Mayerknecht und brachte mir Wäsche. Ich schickte meiner Mutter eine Flasche Slivovitza, dann ließ ich meinen Flaschenkeller füllen und schickte ihn mit Tafelwein zu Weidmann. Später kam mein Schneider und brachte mir den biss(?)farbenen Frack samt dem Konto von 28 fl., welchen ich gleich bezahlte. Um ½ 11 h ging ich zu Klimbke, um 12 h mit Mayer zu Klingmann, woselbst bestimmt wurde, künftigen Dienstag nach Dornbach zu fahren. Beim Speisen erfuhr ich, dass Therese sich nach Mittag wird schröpfen lassen, welches mir sehr unangenehm war. Nach Tische war ich beim Gönner eine Stunde, er war sehr gnädig, erzählte mir von der Abstellung der Grenadiers und Jagden, mehreren Einschränkungen, und versprach mir seine Verwendung, welches mich wieder beruhigte. Nachher kam ich mit Pfersmann zusammen; dieser zog mich in die Kanzlei. Wir waren bei 3 Stunden beisammen, schwätzten von Therese, vom Theater und er versprach, mir die Heiratserlaubnis beim Baron selbst auszuwirken, welches mich freute. Um 5 h ging ich ins Burgtheater zum Krug in die Loge; man gab den „Corsaro“. Wir unterhielten uns mit Plauschen und um 10 h war ich schon in meinem Bette. Es war kalt und regnete; dies verhinderte, dass ich soupierte.
Band 02 (II.), Seite 22r
11.05.1799
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