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Regen; ich bin sehr damit einverstanden, denn den Staub kann ich nicht vertragen. Um 6 h stand ich auf, verfertigte einen Aufsatz wegen Nina und Therese im Theaterkalender, blieb bis 1 h zu Hause. Dann ging ich auf den Markt, zu Klimbke, zum Speisen; der Mama schickte ich 6 Bouteillen Bisamberger und übergab meine Gläser. Die Gläser mit den darauf geschnittenen Namen gefielen außerordentlich und ebenso sehr freute ich mich. Nach Tische blieb ich bis 5 h. Nach Mittag kam der junge Berwald zur Beurlaubung. Ich schickte den Aufsatz in den Theatralkalender zum Leyrer, ging zu Klimbke, fand da Mayer und verabredeten auf morgen einen Besuch beim Kammerdiener Weiß des Palatin. Später ging ich zum Portier und mit selbem und seinem Sohn ins Burgtheater in die „Edle Rache“; er wünschte lange schon, Therese und Nina zu hören. Ins Theater kamen Berwald und Sohn; wir beurlaubten uns, denn morgen 6 h früh reist er über Prag nach Stockholm. Seine kurze Bekanntschaft machte mir ihn wert. Ich schätze und liebe beide; sie sind gute Menschen. Nach dem Theater begleitete ich Agnes nach Hause und ging zu den Drei Hacken soupieren, wo ich Mayer erwartete, welchen ich da bewirtete. So kam ich erst um ½ 12 h im Regen nach Haus.
Band 02 (II.), Seite 22r
10.05.1799
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