Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [641]

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1799
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Trübe und windig. Um 6 h stand ich auf; Mayer und sein Sohn frühstückten bei mir Schokolade, schon vor 7 h. Um 9 h kam Charles und später der Tonerl. Ich blieb bis 1 h bei meiner Arbeit. Dann arbeitete ich erst noch in der Stadt, ging zum Brandl, fand da die Gruber; wir plauderten ein Weilchen. Ging auf den Markt, kaufte 4 geschliffene schöne Gläser, ließ die Namen B. G., A. G., T. G. und J. R. darauf schneiden; dann erst zum Speisen. Therese machte wieder wegen der Kreutzer Verdruss Nach Tisch kam der Klob, später die Schmidtmayer. Sie erwartete Salieri, welcher auf die Feierlichkeit am 17. Mai, die silberne Hochzeit ihrer Eltern, eine italienische Kantate schrieb. Ich besuchte die Ruschitzka, fand da die Frau v. Menner (?) und ihre Cousine Nanette. Um 7 h ging ich zu Leyrer, engagierte selben ins Marinellische Theater, um den 2. Teil des „Wanderer “ zu sehen. Wir machten den Entwurf, eine Theaterzeitung herauszugeben. Dieser Gedanke freute mich recht sehr, und so unterhielten wir uns angenehm. Das Stück ist nur zum Sehen; für Auge und Herz findet sich nichts. Nach dem Theater ging ich im heftigsten Staube gerade nach Hause.
Band 02 (II.), Seite 22r
09.05.1799
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