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Schön und heiter. Um 6 h stand ich auf; früh besuchte mich Storace und noch ein Fremder. Ich bediente sie mit Slivowitza und gab ersterem noch eine Bouteille mit. Später kam Rhode und ging mit mir in die Stadt. Um 10 h ging ich zum Gönner, brachte ihm das Buch zur neuen Oper „Die Jagd“; er sagte mir, dass Therese gestern sehr schön sang, das freute mich so innig. Später ging ich zu Bartenstein, dann zu Stessel, von welchem ich Slivovitza und 4 Bouteillen Tokajer erhielt. Stessel fuhr heute nach einem Monat Hiersein mit seiner Frau nach Eisenstadt zurück. Um 2 h ging ich zum Speisen; nach Mittag besuchte ich Petrowitz und fand nur Lisette und die kranke Clair. Ich bediente sie mit Gefrorenem und wir hatten viel Spaß. Nachher besuchte ich Collet; der Ärmste ist ganz kontrakt. Abends war ich im Kärntnertor-Theater, man gab zum ersten Mal „Die Jagd“, ein Singspiel, Musik von Schenk. Die Musik wurde mit viel Beifall aufgenommen, das Buch missfiel ganz. Ich vermute, es ist von Hensler, diesem stets so frugalen Genie. Therese, Stringin (?) Frau, Rhode, Berwald und Sohn waren auch da und wir unterhielten uns so ziemlich angenehm.
Band 02 (II.), Seite 21v
07.05.1799
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