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Kalt. Um 6 h stand ich auf, arbeitete bis 10 h. Stessel besuchte mich mit seinem Ludwig. Ich schenkte ihm die grüne Haube mit Gold vom Walther, zeigte ihm mein Feuerwerk und schenkte ihm auch dieses. Mit ihm fuhr ich auf die Wieden wegen dem Wagen, ließ selben durch den Sattler reparieren, fuhren in die Stadt zu seiner Frau, gingen dann mit selber und der Jeanette in die Schatzkammer, da sprach mit uns ein gewisser Biberger (?); ich glaube, er ist Unterschatzmeister. Dann gingen wir in den Redoutensaal und nachher ins Naturalienkabinett. Bei Tische ging es ernst zu; nach dem Essen ging ich gleich nach Hause und arbeitete bis ½ 7 h. Dann gingen Tonerl und ich zum Jahn in das Konzert des Friedrich Berwald aus Stockholm. Therese sang eine Arie und ein Rondeau, beides aber furchtsam und nicht zu meiner Zufriedenheit. Nach dem Konzert begleitete ich sie zum Wagen und gab ihr einen kleinen Verweis; begleitete Agnes und tat ein Gleiches. Der Abend war sehr angenehm.
Band 02 (II.), Seite 20v
03.05.1799
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