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1814
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Den ganzen Tag Regen, teuflisches Wetter. Im Burgtheater „Verführung (?)“, im Kärntnertor-Theater Jos[eph] Weigls Einnahme „Jugend Peters des Großen“, Oper in 3 Akten, übersetzt von Treitschke. Im Theater an der Wien „Parteienwut“, Originalschauspiel in 5 Akten von F. W. Ziegler. Nach 7 h zum Grafen, um 9 h wegen Franz Motesiczky zum Sieber, schrieb auch nachher an ihn, arbeitete den Vormittag bis ½ 2 h, dann mit dem Taugenichts, dem Hofrichter und Trabanten zum Sieber. Der gab uns Kost (?) mit, und wir fuhren ins Polizeihaus, wo er übernommen und visitiert wurde. Er hat 1 fl. Kostgeld und ein Zimmer im 3. Stock, wo Hebenstreit war. Nach Tische kamen Richart und Jungmann, wir machten Compagnie, um zusammen Lose von den Herrschaften Ziach (?), Klucky (?) und Chwalowitz im Czaslauer Kreis zu nehmen. Therese nahm No. 5697, ich No. 903. Der Hofrichter Johann Fiby von Jablonitz kam zu mir, er gab mir für den Motesiczky 400 fl. auf Verrechnung und bat mich, ihm über Tyrnau zu schreiben. Abends ins Kärntnertor-Theater, traf Compagnie. Der 1. Akt ist der beste, das Finale im 1. Akt ist schön, der Einzug Peters mit Militär im 3. Akt ein schönes Tableau. Im Ganzen gefiel die Oper nicht, nur mühsam wurde Weigl am Schlusse hervorgerufen.
Band 08 (VIII.), Seite 40v
10.12.1814
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