Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [6290]

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Neblig, nach Mittag heiter, angenehm. [Im Burgtheater] „Buchstäbliche Auslegung“, dann zum 1. Mal „Abenteuer im Gasthof“, Lustspiel in 2 Akten aus dem Französischen, dann „Witwer“, Lustspiel in 1 Akt. Im Kärntnertor-Theater „Die beiden Kalifen“, Oper in 2 Akten von Wohlbrück, Musik von Meyerbeer, Dekor von Janitz und DePian, Tänze von Horschelt, Treitschke und Gritti tanzen. Im Theater an der Wien „Mädchen von Marienburg“ mit Lange und Baumann. Früh zum Grafen, wo ich hörte, dass heute beim russischen Botschafter Stackelberg Ball auf 600 Personen sei. Den Vormittag beim Grafen, Theaterkasse, Rumpelmayer, welcher mir wegen Bschaidner viel Verdruss macht. Um ½ 1 h Essen, danach fuhr Nany mit Stessel nach Eisenstadt. Ich expedierte den ganzen Nachmittag beim Grafen, weil am Montag der Kaiser bei uns speist, der König von Preussen übernachtet und Dienstag früh der Kaiser Alexander mit der Großfürstin Katharina von Oldenburg frühstückt. Ich ging mit Richart in die Porzellanfabrik, dann wegen der Compagnie des Kárner ins Kärntnertor-Theater. Der Unsinn der Oper und der Musik ist gleich groß. Die Juden wollten selbe retten, aber es gelang nicht. Vor dem gänzlichen Auszischen rettete das Ganze die Treitschke; unglaublich distonierte die Buchwieser. Forti annoncierte für morgen die Benefiz des Tänzers Antonin, und im Burgtheater 3 kleine Stücke und wurde verdient und laut ausgelacht. .
Band 08 (VIII.), Seite 35r
20.10.1814
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