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Kalt, windig und mitunter ein Intermezzo von Regen. Früh erhielt ich wieder eine Visite von der Polizei. Charles und Tonerl arbeiteten bei mir. Um 12 h besuchte ich Klimbke, um ½ 1 h ging ich zur Mama. Berwald und Sohn, beide Virtuosen auf der Violine aus Stockholm, speisten da; nach Tisch fuhren sie nach Schönbrunn. Mir nahm Kutschersfeld einen Wagen ab. Wir hatten Streit, dass ich Fellner engagierte, mit mir die Landstraßer Gärten anzusehen. Er will diese Ehre haben: gut er habe sie ! Wir beschlossen also, alle en Compagnie den Garten zu besuchen, und so endete sich der Streit: Ich fuhr ins Rote Haus, ließ ein Kalesch mit 2 Pferden anspannen. Tonerl und ich fuhren nach. Sie sahen den Auerochsen (?), Kamele, Löwen, Füchse, den Strauß, Adler, Kranich und dergleichen; bald fanden wir sie. Tonerl und ich stellten uns in die [... ?] beizeiten; sie […. ?, unleserlicher Satzteil], wir taten, als hörten wir sie nicht, dies gab Spaß. Therese freute sich außerordentlich über diese Überraschung. Die Witterung war kalt, abwechselnd auch mit Regen; dies verdarb uns den Spaß wesentlich. Wir gingen ins Gloriett, ließen uns aufziehen, sahen die Ruinen, den Obelisk; fuhren um ½ 7 h weg und waren in 10 Minuten in der Stadt. In vollem Laufe prallten wir vor Theresens Wagen vorbei. Beim Theater fanden wir Klimbke, diesen engagierten wir ins Michaeler Bierhaus zum soupieren. Nachher gingen wir ins Burgtheater zu den „Beiden Klingsberg“. Es war voll und zu meinem Verdruss musste ich stehen. Nach dem Theater ging ich zum Portier, plauderte mit Stessel und machten uns dann nach Hause.
Band 02 (II.), Seite 19v
25.04.1799
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