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Nebel. Im Burgtheater „Elise Valberg“, mit Mad. Carl, Schwiegertochter der Bärnbrunn. Im Kärntnertor-Theater nichts, im Theater an der Wien „Rochus Pumpernickel“. Früh ging ich zum Grafen, Therese mit der Schwester Bittschrift zu Kárner, der seine möglichste Verwendung versprach. Ich schrieb auch an Jean wegen Geld der Nany, kassierte bei Mauthner 2000 fl. ein, war bei Rumpelmayer wegen Quartier. Bei Therese war die Peter wegen Ball. Mittags allein, nach Tisch ging Therese wegen Agnes zur Moser. Ich mit Gewey in den Prater, Feuerwerk, große Illumination der Jägerzeil und der Stadt. Entrée 1 fl., blieb in der großen Allee, bis der Zug der Monarchen, von deutschen und ungarischen Garden begleitet, vorüber war. Meistens mit 6 Pferden bespannte Wägen waren im Zug, der wirklich kaiserlich war. Die Galerie am Feuerwerksplatz war mit 2 Seitenflügeln vergrössert. Die Ankunft der Monarchen wurde an beiden Seiten mit Kanonenschüssen signalisiert. Die Fronten (?) waren mittelmäßig, nur die Hauptdekoration imponierte: In der ersten waren 3 Sonnen, die mittlere brannte nicht, in einer anderen riss die Kette, eine Rakete fiel auf die Galerie u. dgl. In die Hauptdekoration war „Liberatoribus Augustis“ in einem Tempel, links Germania, rechts Gallia: am Ende brannten an der Spitze des Gerüstes 2 Lichter, welche den Platz erhellten. Am Platz kamen Neefe und Mühlhofer zu uns, Gewey und Nina hetzten sich immer. Im Kot war das Heraufgehen nicht gut, die Illumination in der Jägerzeil machte sich wegen der ungleich hohen Häuser schlecht. In der Weintraube soupierten wir, schlichen dann wieder herum, außer Schwarzenberg, Apponyi, Fries, Schönborn (?), Rathaus und dem Kaufmann beim Walfisch war nichts zu sehen. um ½ 12 h ins Bett.
Band 08 (VIII.), Seite 32r
29.09.1814
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