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Heiter. Im Kärntnertor-Theater „Grenadier“, „Zephyr und Flora“, mit Antonin und Bigottini. Im Burgtheater „Beide Schiegersöhne“, im Theater an der Wien „Gen[eral] Schlenzheim“. Früh schrieb ich dem Löhr um Billetts und lud ihn zur Optik. Ankunft des Kaisers Alexander und des Königs von Preussen. Um 8 h geschahen die Signalschüsse, dass sich Militär und Bürger auf ihre Plätze begeben müssen. Ich ging mit Weber in den Prater, sah auf dem Rundplatz alle Grenadiere und Musketiere, dann Prinz August- und Constantin-Kürassiere, die Bürgerkavallerie, in der Jägerzeile aber die Bürgercorps en parade aufgestellt. Es war ein herrlicher Anblick. Der Kaiser mit allen Prinzen und der Generalität zur Revue herab und auf den Spitz, dem Kaiser von Russland und König von Preussen entgegen. Um 1 h kamen sie an,alles ließ er passieren, dann marschierten die Truppen vorher durch die Stadt, der Kaiser von Russland ritt zur Linken, unser Kaiser in der Mitte und der König von Preussen zur Rechten. Um 2 h unter stetem Kanonieren kamen sie in die Stadt. Da waren Therese, ich, mit Nina, Putz, den Schwestern bei Dermer, Gewey und Schwester der Gottdank waren neben mir. Mittags speisten Kárner, Mericzay, Hans (?), Siehs und Csiba, nach Tisch kam Nina mit Gewey. Ich schrieb an den Grafen, kam in Gesellschaft, ins Kärntnertor-Theater mit Oberamtmann Ramhart (?) von Dürnholz und Kárner, 3. war neben Gregoire vom Rasumofskyschen Hause. Die Logen neu drapiert, alles reich beleuchtet. Der Hof erschien; erst zum Ballett kamen die hohen Häupter und wurden mit Jubel empfangen. Oben saß der Kaiser Alexander, König von Preussen, dann unser Kaiser, Herzogin von Weimar und Oldenburg. Nachher Arrangement nach Baden.
Band 08 (VIII.), Seite 31v
25.09.1814
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