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Regen. Im Burgtheater „Welche ist Braut“, im Theater an der Wien „Don Juan“. Früh brachte Brandmayer der Therese Felle, ich zahlte ihm das gelbe Kalesch; bekam von ihm 200 fl. Dann mit Mericzay beschäftigt. Purtscher (?) aus Szarva kam, diesen führte ich auf den Fischplatz zu Radl. Zum Joël, mit welchem ich wegen Therese, da er ihr bei der Kommission sagte, Braun habe sie an der Nase herumgeführt, und es nun wie ein Schuft leugnet, einen gewaltigen Sturm hatte. Mericzay, Sohn, Siess und Csiba speisten da. Nach Mittag schrieb ich an den Grafen und der Keglevich, dem ersteren auf seine beißenden Antworten einen derben Brief, welchen er begreifen wird. Gegen 6 h machte ich in Gesellschaft eine Tour auf die Glacis, der Abend war heiter. Dann ins Burgtheater, alles erleuchtet, die Hofloge erweitert, mit rotem Samt und Gold drapiert. Es erschien der ganze Hof, zuerst der Däne, Geklatsch, dann der Schwabe, wenig Klatschen, endlich der Kaiser, großer Lärm. Sie in Trauer, sieht elend aus; ich fasste sie, weil nahe, ganz ins Auge; sie schien sich zu langweilen; ich mich auch. Nachher zur Weintraube. Bei Therese waren Bürger (?), spielten Mariage, und Neefe.
Band 08 (VIII.), Seite 31v
23.09.1814
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