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Kalt, bald heiter, bald Regen. Die Hoftheater geschlossen wegen Vigilien, im Theater an der Wien „Saul“. Fahrt mit Jean Hoffmann nach Korneuburg und Tresdorf. Jean holte mich um 8 h ab. In Korneuburg beim Goldenen Kreuz nahmen wir ein Déjeuner à la fourchette ein, suchten den Oberkommissar im Pfarrhof auf und hörten in der Pfarrkirche eine Port[ion] Predigt. Dann ging Jean auf’s Rathaus, kam mit Hofsekretär Liebenfels zurück, gingen um 11 h in die Augustinerkirche, ins Kaffeehaus, fanden den unglücklichen Seemann, der immer noch für die Zeumer (?) brennt. Um 12 h nach Tresdorf. Der Weg ist so schlecht, dass wir ihn zu Fuß machen mussten. Werlen war in Gumpendorf (?) auf dem Zehent. Wir durchwandelten den Garten allein, fanden manche schöne Partie, viel und schönes Obst, einen kleinen Weingarten. Das Schlösschen ist mitten im Garten hübsch situiert, das Ganze ist nicht groß, aber angenehm. Die Wirtschaftsgebäude sind nicht im besten Zustande. An der Windmühle erkannte ich das Dorf (?). Dann fuhren wir bei Seebarn – des Grafen Wilczek – vorbei nach Bisamberg. Ein heftiger Regen verschlimmerte die Straße augenblicklich. Dann sahen wir wieder am Gebirge Leobendorf und die Ruinen von Kreuzenstein. Am Rückweg stieg ich bei Schreibers ab und um 5 h war ich zu Haus, fand vom Grafen 2 Briefe, welche ich beantwortete Nach 6 h suchte ich Gesellschaft, kam nachher in Compagnie. Therese holte die Peter ab und führte sie nach Döbling.
Band 08 (VIII.), Seite 30r
11.09.1814
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