Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [6240]

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1814
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Früh Regen, schwül, trüb. Im Burgtheater „Strelitzen“, im Kärntnertor-Theater „Beide Füchse“, im Theater an der Wien „Don Juan“. um 9 h zu Stephan Zichy, Joël, Keglevich und Vinzenz. Zichy will, dass Vinzenz nach London als Adjutant zum Prinzregenten soll. Stifft besuchte mich und sagte, dass sie das Baronat erhalten haben. Wir sprachen von der von Tag zu Tag steigenden unmäßigen Teuerung, von der Unruhe in der Alser Kaserne und der Reiterkaserne jenem beitraten. Die Infanterie und Ulanen verweigerten den Dienst und die Wache, weil sie nicht leben können und hungern müssen. Ich schrieb dem [Grafen] alles, auch dass der Kaiser gestern von Trumau in Schönbrunn angekommen sei. Dann machte ich eine Tour auf den Galitzinberg, weil es so unbeschreiblich (?) angenehm ist, nur der Wind genierte etwas. Der Weg ging beim Kirchhof den Waldweg mit den schönen Aussichten hinauf und beim Maierhof zurück. Im Gebäude sah ich die leeren Zimmer, die Zeichnung von diesem Berge, sonst auch Predigtstuhl genannt; alles ist verwahrlost. Dann ins Kärntnertor-Theater, plauderte mit Pfersmann, kam in Compagnie, um etwas zu soupieren. Der Kurs war 238 fl., Mehl, Kerzen, Seife steigen mit jedem Tage. Im Jammern geschieht gar nichts.
Band 08 (VIII.), Seite 28v
31.08.1814
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