Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [6210]

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1814
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Große Hitze. An der Wien zum 1. Mal „Cleopatra und Antonius“ Ballett von Aumer, Musik von Kreutzer, worin Aumer den Antonius, Bigottini die Cleopatra, die Aumer petit als eine Ägypterin und Chevigny auftreten. Im Burgtheater „Verwandtschaften“, Mlle. Giuliani, Enkelin der Schneiderin Hörr, von Aschaffenburg, als Gretchen Vollmuth. Den Vormittag beim Grafen, S[chenk ?] gab ich gesperrte Sitze, bestellte für Therese bei Jantschky einen Wagen und gab ihr 150 fl. zur Reise. Nina speiste da, nach Mittag zu Haus, zum Grafen, welcher nur wenig besser ist, dann ich ins Theater an der Wien. Therese meildete ihre Badener Kur dem Schreyvogel und fuhr mit Richart und Tony nach Hietzing zur Assen. Der 1. Akt des Balletts ist brillant, besonders die Ankunft der Cleopatra zu Schiff. Im 2 Akt sahen wir den Einzug in dem Ballett „Bacchus und Ariadne“ von Gallet viel besser, der 3. Akt schlecht, besonders der Brand des Palastes von Langerhans; das Griechische Feuer verdarb vollends alles. Aumer dirigierte als Antonius den ganzen Ballett auf der Bühne, gab Text, schrie. Die Chevigny, alt über 40 Jahre, gefiel in der Mimik als Octavia sehr. Einige Gruppierungen gefielen, sind schön. Der Kobler erhielt den Triumph. Mit Neefe nach Haus. Die Giuliani gefiel.
Band 08 (VIII.), Seite 26r
01.08.1814
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