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Kalt und heftiger Wind, mit seinem Gefolge, dem unangenehmen Staub. Den Morgen und Vormittag arbeitete ich unausgesetzt; Tonerl schrieb bei mir. Um ½ 1 h ging die Mama durchs Haus, ließ mich durch die Kimlin rufen und so gingen wir zur Frau Nannerl speisen. Ich bewirtete sie, die Person zu 40 x, und wir speisten recht gut. Nach Tische wurde bei mir Kaffee getrunken; Giáy kam auch dazu und trank mit. Wir hörten bei unserem Fenster das Manöver, denn der Staub war so schrecklich, dass man kein Auge öffnen und uns so auf der Gasse aufhalten konnten. Um 5 h führte uns Hackl im Postzug durch das Neue Tor in die Stadt zum Deutschen Haus. Nachher ging ich zu Stessel, um ½ 7 h ins Kärntnertor-Theater, wo man die „Contadina“ gab. Der Kaiser, Großfürst und Erzherzog von Florenz [sic] erschienen im Theater und wurden durch dreimal Klatschen empfangen. Nach der Oper ging ich ins Burgtheater; man gab „Die Pilger“; ich blieb auf dem Theater. Nach dem Theater soupierten Stessel und ich im Michaeler Bierhaus. Es regnete fürchterlich; nach 10 h ging ich im größten Regen im Frack nach Hause.
Band 02 (II.), Seite 18v
19.04.1799
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